Lexikon

über die Themen Dark-Art, Gotik und Fanatasie

 


Cyber Gotik

Cyber Gotik Stil WGT Leipzig
Foto: Artwork, Bearb.: Ralf G. Keil

(von engl. cyber „zukuntftsbezogen“, „virtuell real“) Abwandlung der schwarzen Gotik in dem farbige Acessoirs hinzugefügt werden. Typisch sind synthetische Dreadlocks oder Cyberlocks (lange gummiartige Röhrchen), meist in knalligen Neonfarben grün oder rot, die ins Haar geflochten werden. Weiter beliebt sind farbige Goggles (Schweißerbrillen mit Zackenkranz). Typisch ist die Beschränkung auf eine Zusatzfarbe zu Schwarz. 

Bei der Entstehung in den 1990er Jahren flossen Strömungen der Techno- und Rave-Szene ein.  Leuchtende Cyberlocks wurden zum „letzten Schrei“ bei Neonlicht in der Diskothek. Für Cyber Gotik sind modische Aspekte eher wichtig als die Abgrenzung zur Normalgesellschaft. Weiter ist der Einfluss von dem aus Japan kommenden Cosplay zu sehen, wo es gilt, Kinofilmfiguren (meist Science-Fiction) möglichst echt darzustellen. Cyber Gotik ist eine der vier Hauptrichtungen beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. [nach Wikipedia und eigene Erfahrung WGT] 

Gotik

Gotik-Typ WGT Leipzig
Foto: Ralf G. Keil

(auch schwarze Gotik oder schwarze Szene). Der Begriff Gotik stammt ursprünglich aus Südeuropa und war als Schimpfwort für den neuen Kirchenbaustil ab Mitte des 12. Jh. gedacht. Die nordeuropäischen Goten galten im Süden als dumm. Anfang der 1980er wurden die schwarzen gekleideten New Waver in England – mehr abfällig – auch als „gothic“ bezeichnet. Dieser Begriff setzte sich besonders in der starken Szene in Deutschland durch und wurde Synonym für den schwarzen Kleidungs- und Schminkstil dieser Subkultur. Der Eindruck ist düster, mystisch und ansgsteinflößend. Die Kleidung ist beeinflusst von der viktotianischen Zeit, von Militäruniformen und von der Punk-Bewegung, wie schwere Stiefel. Typisch sind ausladend geschminkte Augenbereiche,  Lippen und Fingernägel in schwarz – unabhängig vom Geschlecht. Typische Assecoirs sind silberne Kruzifixe und Schmuck mit Todsymbolik. Farbigkeit wird vermieden. 

Der Gotik-Stil ging Anfang der 1980er Jahre aus dem Punk- und New-Wave-Umfeld hervor. Die Punk-Bewegung prägte ihre eigene Art im Kleidungsstil und in der Musik und bediente ihre Anhänger hinsichtlich „anders aussehen“ und „der Normalgesellschaft zu trotzen“. Doch ihr Hauptmotto „No Future“ wurde der Klientel bei Individualität und Selbstwertgefühl zu wenig. Die Musikszene gab typischerweise mit Hard Rock und ihrer Darstellung neue willkommende Imulse. Gruppen wie Black Sabbath, Deep Purple und Motörhead traten in schwarz auf, schminkten sich schwarz und hatten Acessoirs wie Kruzifixe und Totenköpfe. Die Gotik-Kultur entwickelte eine Faszination für Themen wie Tod und Vergänglichkeit und eine daraus resultierende Selbstinszenierung. Diese Subkultur entstand parallel weltweit, selbst in der DDR entstanden Treffen der schwarzen Szene. Die Gotik-Kultur ist die größte der vier Hauptrichtungen beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. [nach Wikipedia und eigene Erfahrung WGT]

Punk

Punk-Typ
Quelle: gadventures.de, B.: R. Keil

(von engl. punk „faulendes Holz“, am. punk „mies“, „wertlos“). Vorbereiter der Gotik-Szene war die Punk-Bewegung. Diese  Protestkultur von Jugendlichen fiel auf mit rüdem, exaltiertem Auftreten und provokativer Aufmachung: Hässlichkeit war Programm, grelle Haarfarbe (typisch: Irokesen-Frisur), zerrissene Kleidung mit Metallketten, Sicherheitsnadeln im Gesicht. 

Die Punk-Bewegung entstand Mitte der 1970er  in New York (mehr musikalisch, „Punk-Rocker“) und in London eher inhaltlich. Ausgangspunkt war die Frustration englischer Jugendlicher in den Schulen wegen schlechter Berufsaussichten durch Wirtschaftskrise und steifer Klassenstruktur. Ihr Motto „No Future“ war Anklage. Die Jugendlichen wollten die bürgerliche Gesellschaft schockieren – mit ihrem Aussehen und durch ihre Musik – teilweise dilettantische Eigenproduktionen waren gerade Recht. Die Musik war laut, einfach (3 Gitarrengriffe sollten reichen), stampfend mit heiserschreiendem Gesang.  Bekannte Punk-Bands waren: Sex Pistols, The Clash, Nina Hagen und The Ramones. Anfang der 1980er verbreitete sich die Kultur weltweit;  das Aussehen war cool, die Musik neu und Provokation der Normalgesellschaft vielen Jugendlichen willkommen.

Ein Bedürfnis war, einen Gegenpol zur Flower-Power-Bewegung zu schaffen, die für die Punks zu naiv und zu wenig rebellisch waren. Ausdruck und Stil waren gegenteilig. Haare gefärbt im Irokesenlook, Kleidung dunkel und zerrissen mit Metallketten, schwere Stiefel – bei Flower-Power: hängende, ungefärbte Haare, bunte Kleidung mit Blumenmotiven und barfuß.  Nur gegen etwas zu sein, war bald zu wenig. Ende der 1980er Jahre zerfiel die Punk-Bewegung, die Bedürfnisse nach Individalität, etwas Chic und mehr Selbstwertgefühl wurden nicht bedient. Einige Stilelemente, wie Irokesenfrisur, Metallketten und schwere Stiefel gingen in die nachfolgende Gotik-Szene ein.

[nach Wikipedia und eigene Erfahrung WGT]

Steampunk

Steampunk-Darsteller WGT Leipzig Foto: Ralf G. Keil

(von engl. steam „Dampf“ und am. punk „mies“, „wertlos“) ist eine Darstellungsart, die in den 1980ern begann und sich zu einem Kunstgenre und einem Stil entwickelt hat. Steampunk-Gewänder (Kostüme) haben viktorianische Kleidung als Basis meist in brauner Farbe, die mit mechanischen Bauteilen versehen werden. „Steam“ kommt von der Dekoration mit Dampfrohren;  „Punk“ von den Gemeinsamkeiten mit der Punk-Bewegung, wie „exessiv anders sein“ und „Provokation der normalen für dekadent gehaltenenen Gesellschaft“.  [nach Wikipedia]

 

Typische Kennzeichen sind technische Elemente im Retro-Look; wie dampfgetriebene Mechanik, Metallrohre, Zeigerarmaturen und alte Waffen. Auch alte Militäruniformen werden als Basis genommen. Die Mechanik-Elemente werden oft selbst angefertigt. Steampunk ist bis heute eine der vier Hauptrichtungen des Wave-Gotik-Treffens in Leipzig. [eigene Erfahrung WGTs Leipzig]


Viktorianisch

Viktorianische Dame WGT Leipzig Foto: Ralf G. Keil

Viktorianisch ist die Darstellungsart während des sogenannten Viktorianisches Zeitalters in England. Charakteristisch sind lange ausladende Kleider und schwarze Sonnenschirme aus Spitze bei den Damen und Zylinder mit Gehrock bei den Herren. Namensgebend für die Epoche ist die Regierungszeit Königin Victorias in Britannien von 1837 bis 1901.  Die Art sich zu kleiden war opulent, ausdrucksstark und von wertigen Materialien geprägt. Während der Zeit florierte die europäische und britische Wirtschaft, so dass man sich das leisten konnte und wollte. [nach Wikipedia]

Der Ausdruck in der Kleidung entsprang dem englischen Bedürfnis, sich adelig und herrschaftlich darzustellen. Der Stil wurde Mode und beeinflusste zu seiner Zeit die Kleidung der westlichen Welt. [nach Samuel Butler, The Way of All Flesh und Lytton Strachey, Eminent Victorians, 1918]